In Gedenken an Wolfgang Klamp
"There's so many different worlds, so many different suns. And we have just one world, but we live in different ones."
Dire Straits - Brothers In Arms
Eckdaten
- Wolfgang Karl Heinz Otto KlampName
- Geboren05.12.1948, Erlangen
- Verstorben21.10.2024, Schloß Holte-Stukenbrock
- BerufStudienrat (Deutsch / Philosophie)
- FamilieGisela, Maike, Tobias, Fabian
- LebensmottoZitat oder kurzer Satz
Biografie
1. Jahr - 1949 Erlangen
1949 Erlangen, am 5.12.1948 geboren in der Oberen Karlstraße 1 in der Nähe des Schlosses und der Uni, wo der Vater kurz vorher als Arzt promoviert hat. 3 Jahre vorher war schon die Schwester Isolde geboren worden. Die Eltern stammten beide aus Schlesien und hatten auf der Flucht geheiratet.
1948 war auch die Währungsreform gewesen, die in Westdeutschland den wirtschaftlichen Neustart einleitete. 1949 wird die Bundesrepublik mit dem neuen freiheitlichen Grundgesetz gegründet. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (Artikel 1) Aber auch Gründung der NATO, der die BRD später beitritt und damit ein fester Teil der westlichen Welt wird. Es beginnt auch die Zweiteilung Deutschlands mit der Installierung der DDR, meinem späteren Wohnsitz.
2. Jahr
Weiter in der Oberen Karlstraße. Beginn der Adenauerära. Vater schlägt sich mit Assistenzarztstellen durch. Auch Truppenarzt bei den Amerikanern. Schwarzhandel mit Zigaretten. Ausflüge in die fränkische Schweiz.
3. Jahr
Einschulung von Isolde. Ich bin Kindergartenkind. Besuche im Nürnberger Zoo. Fahrt nach Frankfurt/Main zu Michlers und Spreus.
4. Jahr
Umzug in die Elizabethstr. 11. Vater fährt einen Buckelford.
5. Jahr
Weiter Kindergarten. Ausflüge Hohenstaufen, Feste Coburg. Altmühltal. Starnbergersee. Diktator Stalin stirbt. Chruschtschow wird sein Nachfolger. In der DDR ist am 17. Juni der berühmte Volksaufstand, der von den Russen niedergeschlagen wird.
6. Jahr - 1954 Gartz
Umzug in die DDR, weil der Vater als Arzt keine Niederlassungsmöglichkeit in Bayern hatte. Wird Leiter eines Landambulatoriums. Er hat einen Fahrer. Das Auto ist ein DKW. Später bekommen wir ein russisches Auto. Die Mutter bekommt eine Zugehfrau für die Hausarbeiten, Frau Arbter. Weil ihr Mann Angler auf der Oder war und er verstorben ist, vermacht sie mir allerlei Angelsachen: Leinen, Gewichte, Blinker, Schwimmer usw. Damit lerne ich selber angeln. Die gefangenen kleinen Fische wurden in der Pfanne gebraten und verspeist. Zunächst wohnen wir am Mühlenteich. Nachts quaken die Frösche wie verrückt. Dann beziehen wir direkt gegenüber der Schule eine neugebaute Doppelhaushälfte. Kastanienallee 57. Die Kastanienfrüchte haben wir wirklich gesammelt und in einem freien Raum des Hauses ausgelegt, um sie später zu verkaufen. Unter den Kastanien fand man im Frühjahr auch Maikäfer, die in durchlöcherten Zigarrenkisten gesammelt wurden. Der Garten des Hauses musste ganz neu angelegt werden. Die Beetränder bestanden aus den zahlreich vorhandenen kleinen Findlingen. Ich bekomme auch ein eigenes Beet. Eigene Radieschen. Der Beginn meiner Gärtnerei. Besuch bei Onkel Herbert, Bruder von Mutter (Riegers), und Tante Hilde in Gusow bei Berlin. Er ist Förster wie sein Vater und hält ein paar Tiere: Jagdhunde, Hühner, Ziegen. Im nahegelegenen Bach hat er sich eine Badestelle eingerichtet. Die Försterei hat noch ein Plumpsklo. Das Toilettenpapier ist geschnittenes Zeitungspapier. Er, sein Sohn Dieter und Vater spielen Skat. Dieter nimmt uns auch mit ins Revier. Später nach unserer Flucht wird Dieter Tierarzt in Gartz. Wir bekommen den Dackel Struppi Christa, die Tochter von Onkel Herbert zu Besuch. Auch Tante Lisbeth, geborene Feige, aus Ballenstedt, Vaters Tante. Seine Mutter war auch eine geb. Feige. Deutschland wird Fußballweltmeister. Die BRD tritt der NATO bei.
To be continued...